Mittwoch, 25. März 2015

Warum lügen Menschen immer wieder?

Hallo meine liebsten Lieblingsfollower,

ich melde mich zurück, nicht mit dem versprochenem Thema zur Weiterführung meiner Gedanken zur Verhaltenspsychologie, auch wenn mein heutiger Beitrag ebenso viel damit zu tun hat.
Aus derzeit gegebenem Anlass muss ich mal wieder ein bisschen Dampf ablassen.
Es geht um Lügen. Spezieller um Menschen die lügen und warum sie dies tun.

Jeder von uns hat mal gelogen, selbst wenn es eine Notlüge war oder selbst nur um einen anderen nicht zu verletzen. Doch oft habe ich erlebt, dass Menschen lügen, obwohl sie gar nicht müssen. Sie verstricken sich in ein Netz aus Unwahrheiten und merken dabei oft selbst nicht, wie lächerlich sie sich dabei machen.
Ich finde es sehr amüsant, wenn ich die Wahrheit kenne und das Gegenüber mich für unglaublich naiv hält und denkt mir das blaue vom Himmel runter holen zu können. Aber wenn ich eins in meinem Leben gelernt habe, dann nicht immer jedem alles zu glauben, was er erzählt. Lügen fangen schon da an, wenn man sich versucht als etwas Besseres auszugeben als man ist und dabei förmlich prahlt was man alles hat und kann, nur um den Gesprächspartner zu beeindrucken.
Andere lügen weil sie selbst dran glauben. Weil sie sich die Unwahrheit so sehr eingespielt haben, dass sie mit vollster Überzeugung dahinter stehen, selbst wenn es frei erfunden ist.

Man geht in der Psychologie davon aus, dass Lügen lebensnotwendig ist, denn es dient dazu, das Selbstwertgefühl zu stärken und einen leichteren Umgang mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu ermöglichen. In den 70er Jahren hatte der amerikanische Psychologe John Frazer Alltagsgespräche analysiert und die bis heute nicht unumstrittene These aufgestellt, dass Menschen etwa 200 mal am Tag lügen. Anbei sollte erwähnt werden, dass Wahrheit in der Lügenforschung nicht zwangsläufig definierbar ist. Im Alltag lügen Menschen meist aus prosozialen Gründen, oder um das Gesicht zu wahren, eher selten aus antisozialen Absichten. Prosoziale Lügen helfen dem Gegenüber ein besseres Gefühl zu geben. Nur mit antisozialen Lügen nimmt man in Kauf, dass sie Schaden beim Dritten oder Gegenüber anrichten. Zwar gibt es Menschen mit der pathologischen Neigung die Unwahrheit zu sagen, doch denen begegnet man eher selten.
Übrigens: Die einzigen Menschen, die sicher nicht lügen, weil sie nicht in der Lage dazu sind, sind Autisten, denn ihnen fehlt die Wahrnehmung für das soziale und emotionale Miteinander.
(Quelle: Buch/Psychologie im Alltag)

Aber mal ehrlich, was ist nun der Grund, dass Menschen so oft lügen?
Welt.de erklärt es so: "Menschen neigen zum Flunkern, Schwindeln, Täuschen und Betrügen und sie tun es immer hemmungsloser. Forscher konnten nun zeigen, dass oftmals Zeitnot die Ursache fürs Lügen ist."
What the fuck??? Zeitnot ist der Grund, warum mich einer anlügt, mir das Blaue vom Himmel runter schwindelt und mich von vorne bis hinten mit Unwahrheiten vollstopft??? Never!!!
Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen, einem kackendreist ins Gesicht lügen um sich ihr Ego zu pushen, einen zu beeindrucken und um sich selbst zu präsentieren. Lustig wird es dann, wie bereits erwähnt, wenn man die Wahrheit kennt.
Ich will mich hier wirklich nicht als Gutmensch hinstellen. Selbst ich habe schon gelogen. Beispielsweise habe ich ein Zu-Spät-Kommen mit einer Notlüge entschärft, oder habe jemanden gesagt, dass die neue Frisur wirklich super aussieht, obwohl ich sie ganz anders gemacht hätte, oder habe auf die Frage "Wie geht´s dir?" mit "Mir gehts suuuper" geantwortet...jaaaa,ich lüge auch. Aber(!!!!) wenn ihr alle in euch geht...wie oft habt ihr in den letzten 3 Tagen gelogen? Na?? Bei mir waren insgesamt 3 mal, genau die 3, die ich gerade beschrieben habe...und warum habe ich gelogen? Um mich zu entlasten, um mein Gegenüber nicht zu kränken und um unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.
Es lässt sich also nicht vermeiden zu lügen. Aber ich bestehe dennoch, gerade was zwischenmenschliche Beziehungen betrifft, auf abgrundtiefe Ehrlichkeit!!! Ich sage, Menschen, die mir Nahe sind, was ich denke und was wirklich Fakt ist. Und oft weiß ich, dass mein Gegenüber dies nicht tut.
Wenn Menschen, die man gerade erst kennen lernt bereits mit Lügen sich ein Kartenhaus bauen, aus welchen Gründen auch immer, dann ist das wahrlich immer eine ganz schlechte Barriere für ein weiteres kommunikatives Verhältnis...irgendwann...früher oder später bricht dieses Kartenhaus zusammen und man hat mehr Verluste, als nötig. Das sollte sich wirklich jeder verinnerlichen. Genauso wie, dass das Gegenüber immer mehr wissen könnte, als vermutet wird. Und wie würdet ihr euch fühlen, wenn euch euer/eure Kumpel/Freundin/Date/Partner oder sonst was, euch Dinge erzählt oder abstreitet, wo ihr genau wisst, wie es wirklich ist? Beschissen oder???
Ich bin und bleibe ein Fan davon, mit offenen Karten zu spielen, das macht vieles sooo viel einfacher und entspannter und es ist lange nicht so schlimm, wie wenn irgendwas im Lügen-Netzwerk schief geht.

Was sind eure Erfahrungen mit Lügen? Was hat euch besonders hart getroffen und wie seid ihr damit umgegangen? Schreibt mir doch in den Kommentaren oder lasst mir ne Mail da.

Liebste sonnige Grüße

Euer Lieschen <3

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen